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Modul Wasser / Boden

Wasserhaushalt und ökologische Funktionen

Wasser ist ein zentrales Schutzgut im Naturhaushalt. Es erfüllt vielfältige Funktionen für Mensch und Natur – vom Trinkwasser über die Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion bis hin zu seiner Bedeutung für Lebensräume und Erholung. Der Landschafts­rahmenplan beleuchtet die Wasserressourcen in der Region Heilbronn-Franken im Hinblick auf ihre Qualität und Verfügbarkeit, betrachtet aber auch die vom Wasser ausgehenden Risiken und die notwendigen Anpassungs­maßnahmen mit Blick auf die zu erwartende Verschärfung der Risiken durch die Folgen des Klimawandels.

Herausforderungen Wasser

  • Niedrigwasser oder Dürre: Längere Trockenphasen führen zu verringerten Abflussmengen in Oberflächengewässern und damit einhergehenden erhöhten Schadstoff- und Nährstoff­konzentrationen. Sie schränken die ökologische Funktionsfähigkeit der Fließgewässer ein und wirken sich auf Nutzungen wie Landwirtschaft, Energieversorgung und Schifffahrt aus. Die Grundwasser­neubildung stagniert, Grundwasserspiegel sinken – es kann zu regionaler Wasserknappheit kommen.
  • Eutrophierung und Schadstoffeinträge: Belastungen aus Landwirtschaft, Siedlung und Verkehr beeinträchtigen die Qualität von Oberflächen­gewässern und Grundwasser.
  • Starkregen und Sturzfluten: Kurze, intensive Niederschläge können in besiedelten, wie auch in ländlichen Gebieten zu erheblichen Schäden an Personen, Infrastruktur und Siedlungen führen.
  • Massenbewegungen und Hochwasser: Hangrutschungen, Überschwemmungen und Flusshochwasser stellen zusätzliche Naturgefahren dar.
  • Klimawandel: Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster verschärfen bestehende Probleme, insbesondere durch zunehmende Extremereignisse (zu viel Wasser – zu wenig Wasser).
  • Erholungspotenzial: Gewässer sind wichtige Erlebnis- und Erholungsräume. Steigende Nutzungs­ansprüche können zu Konflikten zwischen Schutz und Nutzung führen.

Bodenhaushalt und ökologische Funktionen

Auch der Boden übernimmt als zentrales Speicher- und Filtermedium unverzichtbare Aufgaben für den Naturhaushalt und steht in enger Wechselwirkung mit dem Wasser. Der Landschafts­rahmenplan beleuchtet die Bodenressourcen in der Region Heilbronn-Franken im Hinblick auf ihre Qualität und Verfügbarkeit, betrachtet aber auch die von der Bodendynamik ausgehenden Risiken.

Herausforderungen Boden

  • Austrocknung und Wasserspeicherfähigkeit: Längere Trockenphasen führen dazu, dass Böden austrocknen und ihre Wasserspeicher­funktion verlieren. Pflanzen können nicht mehr ausreichend versorgt werden, die landwirtschaftliche Produktion leidet und die Gefahr von Bodenerosion durch Wind und Starkregen steigt.
  • Erosion und Schadstoffeinträge: Übermäßige Nährstoffüberschüsse und Schadstoffeinträge verändern die Bodenchemie, stören das Bodenleben und verringern die Fruchtbarkeit. Ausgewaschene Stoffe belasten zudem das Grundwasser.
  • Flächeninanspruchnahmen: Siedlungsentwicklung, Verkehr und intensive Nutzung führen dazu, dass Böden ihre Infiltrations- und Speicherfunktion durch Versiegelung und Verdichtung verlieren. Dies erhöht die Gefahr von Wasserabfluss, Bodenerosion und Ertragseinbußen.
  • Humusabbau und Fruchtbarkeit: Intensive Bewirtschaftung kann den Humusgehalt im Boden verringern, was die Bodenfruchtbarkeit schwächt und gleichzeitig gespeicherten Kohlenstoff freisetzt.
  • Klimawandel: Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster führen zu Struktur­veränderungen, die das Wasserrückhalte­vermögen, die biologische Aktivität und die Erosionsanfälligkeit der Böden beeinflussen. Gesunde Böden tragen zur Klimaanpassung – insbesondere durch Verbesserung von Infiltration, Wasserrückhalt und Erosionsresistenz – bei.

Gemeinsamer Ansatz

Alle genannten Herausforderungen machen deutlich, dass Boden- und Wasserhaushalt untrennbar miteinander verbunden sind und nur gemeinsam nachhaltig gesichert werden können. Der Regionalverband Heilbronn-Franken setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit den Fachbehörden.

Das Eckpunktepapier zur Fortschreibung des Landes­entwicklungsplans Baden-Württemberg hebt ebenfalls hervor, dass Boden- und Wasserfunktionen in der räumlichen Planung integriert betrachtet werden müssen. Es schafft damit Leitlinien, die auch für regionale und kommunale Planungen handlungsleitend sind.

Durch den integrierten Ansatz des Moduls Wasser / Boden innerhalb des Landschafts­rahmenplans wird ein Beitrag zum vorsorgenden Gewässer- und Bodenschutz geleistet, der sowohl auf regionalplanerischer Ebene als auch in den Kommunen nutzbar ist.

Im Landschaftsrahmenplan sollen Ziele zur Starkregen- und Hochwasservorsorge, zur Sicherung der Trink- und Grundwasser­vorkommen sowie zum Schutz und zur Wiederherstellung der Bodenfunktionen formuliert werden. Diese beziehen sich auf die Sicherung und Wiederherstellung funktionaler Räume, auf Maßnahmen zur Schadensbegrenzung sowie auf die Wahrung der Gesundheits- und Daseinsvorsorge auch im Sinne der Klimafolgen­anpassung.

Ansprechpersonen: Frau Hambücken (, 07131 6210-31) / Frau Lang (, 07131 6210-12).